Ahoj Praha - Angelaner in Prag
Prag, das sind:
- Altstadt und Burg,
- Moldau und Smetana,
- Dixieland und Disco,
- Gold und Silber,
- Juwelen und Kristall,
- Kitsch und Knödel,
- Karl IV. und Karel Gott;
- ... und, seit 1994, auch wir, vom St.-Angela-Gymnasium.
So kam es
Kurz nach dem Zusammenbruch des Sowjetimperiums strebten wie in vielen osteuropäischen Ländern, so auch in der CSR (heute CR) bürgerliche Kreise wieder zu mehr gesellschaftlicher Mitgestaltung. Dies bezog sich natürlich auch auf das Bildungswesen. Im Zuge dieser Bemühungen gründete das Prager Erzbistum ein Gymnasium im Herzen der Stadt.
Wenig später kam es zu ersten Kontakten zwischen unserer Schule und dem Arcibiskupské gymnázium. 1994 konnte die Partnerschaftsurkunde unterzeichnet und ausgetauscht werden. Seither gibt es jährlich gegenseitige Besuche.
Zielsetzungen des Pragaustauschs
Ziel dieses Austausches ist nicht der Spracherwerb, sondern der aktive Beitrag zur europäischen Verständigung und Integration. Das gegenseitige Kennen lernen der jeweiligen Kultur, der Mentalität und der gemeinsamen Geschichte ist spannend und erfordert viel Sensibilität, denn noch gibt es viel aufzuarbeiten. Entsprechend gut vorbereitet sollen unsere Schüler das außerordentlich dichte Programm in Prag erleben, um auch mit problembehafteten Zielen bewusst umgehen zu können, wie z.B. dem Besuch des Konzentrationslagers Theresienstadt.
Aber auch die bei weitem überwiegenden positiv belegten Epochen der gemeinsamen Geschichte erschließen sich erst bei näherem Hinschauen. Prag konfrontiert den Besucher mit vielen Beispielen der wechselvollen Beziehung zwischen Deutschen und Tschechen.
Seien es die Impulse, die einzelne Herrscher des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation aus den Geschlechtern der Luxemburger oder der Habsburger dem Reich von Prag aus gaben; seien es die Handwerker, die zunächst am Kölner Dom arbeiteten, um dann nach Prag zu ziehen, den Veitsdom zu bauen; sei es der beklagenswerte Prager Fenstersturz 1618, dessen erste Opfer "nur" in einem Misthaufen landeten, der jedoch den Auftakt zum 30-jährigen Krieg bildete oder sei es der große Franz Kafka, der die deutschsprachige Literatur auf seine sehr eigene Weise von Prag aus bereicherte. Die Reihe ließ sich endlos fortsetzen.
Schüler beider Schulen empfinden die einwöchigen, abwechslungsreichen Aufenthalte in den jeweiligen Gastfamilien als ausgesprochen bildend und persönlich bereichernd.