Austauschfahrt nach Prag

Am Freitagmorgen ging es schon früh los, als wir uns um kurz vor sieben auf den Weg nach Prag machten. Die lange Busfahrt war zwar anstrengend, aber auch lustig, und schließlich kamen wir am Nachmittag an. Nach der Ankunft legten wir unsere Sachen bei den Austauschpartnern ab. Einige von uns trafen sich später noch in einer Bar, was ein schöner Start in die Woche war, da wir dort auch ein paar neue Leute kennenlernten.

Am Samstag hatten wir dann den ersten Tag mit unseren Austauschpartnern. Wir hatten freie Zeit und gingen zusammen in eine riesige Mall, shoppten viel und genossen die Atmosphäre. Danach fuhren wir mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, wie Metro und Bus, durch Prag. Besonders interessant war unser Besuch in einem vietnamesischen Viertel der Stadt, das wie eine eigene kleine Welt wirkte. Es war spannend, so etwas mal zu erleben und einen anderen Teil Prags kennenzulernen. Am Sonntagmorgen besuchten wir eine wunderschöne Kirche, in der wir eine Messe erlebten. Anschließend gingen wir in einem Park spazieren und picknickten in einer wunderschönen Umgebung mit Blick auf Prag. Das war wirklich ein Highlight des Tages. Am Abend stand dann der Besuch der Oper auf dem Plan, wo wir ein Stück sahen, das von der Geschichte von Arielle inspiriert wurde. Obwohl es auf Tschechisch war, gab es englische Untertitel, sodass wir gut folgen konnten. Besonders toll war die Dachterrasse der Oper, auf der wir in den Pausen den unglaublichen Blick auf die Stadt genossen.

Am Montag trafen wir uns früh in der Schule, wo wir herzlich empfangen wurden und eine Führung durch das Schulgebäude bekamen. Danach hatten wir eine Stunde Unterricht bei den Tschechen, was sehr spannend war, da die Lehrer versuchten, uns aktiv einzubinden. Der Unterricht war interessant und wir konnten einen guten Einblick in das tschechische Schulsystem gewinnen. Anschließend machten wir eine Führung durch die Altstadt von Prag und hatten danach ein wenig Freizeit, um die Stadt auf eigene Faust zu erkunden. Der Nachmittag führte uns zur Prager Hochburg, einer der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Auch hier gab es eine Führung, und danach hatten wir erneut Zeit mit unseren Austauschpartnern. Wir besuchten eine kleine Veranstaltung, bei der eine Pragerin sehr schön auf einem Instrument spielte.

Am Dienstag ging es nach Theresienstadt, wo wir eine beeindruckende Führung durch das Konzentrationslager und seine Umgebung machten. Es war eine sehr eindrucksvolle Erfahrung, viel über den Nationalsozialismus zu erfahren und sich ein Bild von der Geschichte dieses Ortes zu machen. Zurück in Prag verbrachten wir den Nachmittag mit unseren Austauschpartnern in der Stadt. Wir gingen essen und schauten uns noch ein paar Läden an, bevor wir den Tag ausklingen ließen.

Der Mittwoch stand im Rahmen eines Projekttages, bei dem wir aus verschiedenen Kursen wählen konnten. Ich nahm am Kurs zur Wahrnehmung teil, in dem wir die Gebärdensprache lernten. Unsere Lehrerin war selbst gehörlos, und es war faszinierend, das Alphabet und ein paar Worte in Gebärdensprache zu lernen. Danach besuchten wir ein Blindenmuseum, in dem wir in einem völlig dunklen Raum verschiedene Alltagssituationen erlebten und mit einem blinden Guide durch die Räume geführt wurden. Es war unglaublich, mit allen Sinnen zu ertasten, was wir sonst einfach sehen. Den Nachmittag verbrachten wir mit unseren Austauschpartnern auf einer Kirmes, wo wir Fahrgeschäfte ausprobierten und anschließend in einer Mall etwas aßen.

Am Donnerstag machten wir einen Ausflug nach Kuttenberg, wo wir eine wunderschöne Kirche und eine Kapelle mit Kunstwerken aus echten menschlichen Knochen besichtigten. Das war wirklich beeindruckend. Danach besuchten wir ein Bergwerk, in dem wir durch enge Gänge gingen und sogar Kittel und Helme trugen. Es war interessant, einen Einblick in die Arbeitswelt unter Tage zu bekommen. Nach dem Besuch der St. Barbara Kirche in Kuttenberg fuhren wir zurück nach Prag, wo wir den Abend mit unseren Austauschpartnern verbrachten. Wir gingen essen und spazierten in einer schönen Gegend, von der man einen tollen Blick auf Prag hatte. Den Sonnenuntergang genossen wir dort in vollen Zügen.

Am Freitag stand dann der letzte größere Programmpunkt an: ein Besuch der Prager Burg und des St. Veits-Doms. Diese historischen Gebäude waren beeindruckend und wir hatten Zeit, alles in Ruhe zu besichtigen. Danach ging es weiter zum Strahov-Kloster, wo wir eine riesige Bibliothek besichtigten. Die Bibliothek war gigantisch und einfach atemberaubend schön. Am Nachmittag hatten wir noch Zeit, die Altstadt zu besuchen und den letzten freien Nachmittag zu genießen. Abends trafen wir uns dann zum Abschlussabend in der Schule, wo wir gemeinsam aßen, tranken und ein paar Reden hielten. Der Abschied fiel uns allen sehr schwer, aber am Ende machten wir uns mit gepackten Sachen auf den Weg zurück nach Hause.