Konrad oder: Das Kind aus der Konservenbüchse

In einem Projekt der Theater-AG wartete unsere Schule im Jahr 2018 mit einer Premiere auf: Für die Einstudierung des Stücks „Konrad oder: Das Kind aus der Konservenbüchse“ aus der Feder von Christine Nöstlinger hatten sich erstmalig nur Schülerinnen der Klasse 6 gemeldet.

„Zu Beginn des Schuljahres erklärten sich über 20 Schülerinnen und Schüler aus der Jahrgangsstufe 6 bereit, beim diesjährigen Theaterprojekt mitzumachen. Aber schon bald schmolz diese Anzahl auf acht Schauspielerinnen zusammen, die deshalb auch die männlichen Rollen übernehmen mussten“, erklärte Lehrerin Claudia Backes in ihrer Begrüßung der etwa 60 Zuschauer.

Die jungen Akteure spielten das Stück ohne Pause und zeigten über die Distanz von 80 Minuten eine erstaunliche Textsicherheit und Konzentration.

Das perfekte Kind – wie sollte dieses aussehen? Wie sollte es sich verhalten? Die österrei­chi­sche Kinderbuchautorin Christine Nöstlinger hat sich diesem Thema Mitte der 1970er Jahre zugewandt und das amüsante Kinderbuch „Konrad oder das Kind aus der Konservenbüchse“ geschrieben.

Eines Tages erhält Frau Bartolotti ein Paket. Da sie dauernd Bestellungen aufgibt, ist dies nichts Außergewöhnliches. Als sie aber das Paket öffnet, ist sie sehr erstaunt, denn sie kann sich nicht erinnern, ein Kind bestellt zu haben. Frau Bartolottis Leben ist schon chaotisch genug, und der Vorzeigesohn Konrad passt da so gar nicht hinein.

Apotheker Egon will sofort die Vaterrolle übernehmen, was zu Spannungen in seinem bis dahin guten Freundschafts­verhältnis zu Frau Bartolotti führt.

Von der Herstellerfirma entsprechend programmiert, glänzt Konrad in der Schule mit herausragenden Leistungen, ist aber am liebsten mit dem frechen Nachbarskind Kitty zusammen. Das ist Egon natürlich ein Dorn im Auge.

Eines Tages erscheinen Angestellte der Herstellerfirma, um die Fehllieferung wieder abzuholen, aber Egon und Frau Bartolotti wollen Konrad nun nicht mehr hergeben. Es muss also ein Plan her, wie man die Rückgabe verhindern kann. So geben sie sich alle Mühe, Konrad umzuerziehen ...

Die herausragende Darstellungsleistung der Akteure belohnten die Zuschauer mit einem langanhaltenden Beifall, der die jungen Schauspielerinnen zumindest zum Teil für die enormen Mühen des Auswendiglernens entschädigt haben dürfte.

Bruno Hofer

 

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