24. Erzbischöfliche Musiktage in Kirchähr

 

Motto:"Wir graben den Hummel aus!"

Wie in jedem Jahr begannen auch dieses Jahr die Musiktage wieder am Aschermittwoch, welcher dieses Jahr auf den 05. März fiel. Pünktlich um 12 Uhr ging es in Köln mit zwei Bussen in Richtung des Rastplatzes in der Nähe von Siegburg los, um von dort noch die letzten fehlenden Musiker und Musikerinnen einzuladen. Schließlich begannen wir dann aber unsere Reise zur Jugendbildungsstätte des Bistums Limburg in Kirchähr. Auch im letzten Jahr hatten die Musiktage dort stattgefunden, da die Jugendherberge in Altenberg sich immer noch im Umbau befindet.  So wussten also viele von uns bereits im Bus, was uns dort erwarten würde: leckeres und reichhaltiges Essen.

 

Nachdem wir die Zimmer aufgeteilt hatten und der Kampf um das untere Bett im Hochbett bestritten war, trafen wir uns im Speisesaal des Hauses,  um - wie des Öfteren im Laufe der Tage -  zu essen. Täglich bekamen wir Frühstück, Mittagessen, Kuchen und natürlich auch Abendessen, welches sogar ein warmes Buffet vorsah.

Trotz des guten Essens durften wir natürlich eine Sache nicht vergessen:

Wir hatten als Ziel die Gestaltung der Sonntagsmesse im Kölner Dom. Und von nichts kommt nichts, weswegen dann auch schleunigst mit den Probenarbeiten begonnen wurde.

In diesem Jahr sollte es die Messe in D-Dur von Johann Nepomuk Hummel sein, welche von uns aufgeführt wurde. Zu Beginn erklärte uns der Dirigent und Leiter der Domkantorei Winfried Krane, dass diese Messe seit über 150 Jahren in den Archiven des Doms gelegen habe. Dementsprechend wurde sie also auch seit über 150 Jahren nicht aufgeführt, was sich bald ändern sollte.

Wenn sich über 100 Schülerinnen und Schüler zusammenfinden, um zu musizieren, dann ist klar, dass nicht alle zusammen proben können. Es wurde also anfangs getrennt geprobt zwischen Orchester und Chor. Innerhalb des Chores wurde dann erneut eine Trennung zwischen den Stimmgruppen vorgenommen, um die einzelnen Stimmen besser üben zu können. Gleiches galt natürlich auch für die verschiedenen Instrumentalgruppen des Orchesters. Insgesamt  10 Lehrerinnen und Lehrer aus verschiedenen erzbischöflichen Schulen waren angetreten, um uns die richtigen Töne beizubringen

Nach dem Abendessen wussten die meisten schon, dass jetzt der spannende Teil der Musiktage beginnen würde: die Vorstellung und Wahl eines Workshops, der von jedem der begleitenden Lehrerinnen und Lehrer angeboten wurde.

Die Workshops sind für uns Schüler eine Möglichkeit, andere Musikstile bzw. andere Arten des Musizierens kennenzulernen. Dieses Jahr gab es ganze 8 Workshops, aus denen man wählen konnte. Zum Beispiel konnte man Kammermusik machen, im Pop - Chor mitsingen, die Band rocken, sich rhythmisch bei Bodypercussion und Haushaltswaren - Percussion verausgaben oder in einem Salonorchester mitspielen, welches sich dem guten alten Schlager verschrieben hatte und diese voller Leidenschaft vertonte.

Aber auch bei den Workshops gab es ein Ziel: die Präsentation am Samstagabend.

So wurde also Abend für Abend in den Workshops geprobt, experimentiert und weiterentwickelt und die Ergebnisse am „Bunten Abend“ konnten sich wahrlich sehen und hören lassen. Gegen Mitternacht standen alle Beteiligten auf den Stühlen und forderten die obligatorische Zugabe.

 

Nach solch langen Tagen ist es immer gut, ein wenig zu entspannen und den Tag ausklingen zu lassen. Diese Gelegenheit bot uns die Abendandacht, welche jeden Abend in der 850 Jahre alten Kapelle stattfand. Dort sangen wir ruhige Stücke und lauschten gehaltvollen Texten, welche zum Denken anregten. Das Gegenstück zu den Abendandachten waren die Morgenandachten, bei welchen wir Energie für den Tag schöpfen wollten. Sie fanden jeden Morgen statt, bis auf Sonntagmorgen, an dem uns die Zeit im Nacken saß. Um 6 Uhr wurden die meisten von ihrem Wecker aus dem Schlaf gerissen, denn um 6:45 Uhr mussten die Zimmer geräumt sein. Frühstück gab es aber trotzdem noch um 7:00 Uhr, sodass wir uns um halb 8 auf den Weg nach Köln machten konnten.

 

Da uns die Zeit an diesem Tag fehlte, konnten wir die Messe vorher weder ansingen noch anspielen, weshalb die Generalprobe vom Vortag ausreichen musste. Wie sich aber im Laufe des Gottesdienstes herausstellte, tat sie das. Positive Kritik und Applaus belohnte unsere Mühen im Dom. Alles in allem war es also erneut ein erfolgreiches Jahr.

Nächstes Jahr feiern die Musiktage Silberhochzeit und es bleibt abzuwarten, ob es auch 25 Jahre braucht, bis die Messe wieder aufgeführt wird.

(Sandro Eich, Jgst. 12)