"Unsere Angela" nach der Flut
Die Flutnacht im Juli 2021 hatte auch unsere Angela-Statue erreicht: Der steigende Wasserstand ließ sie umstürzen und aufschwimmen; der Schulleiter fand sie auf einem Haufen Treibgut im Eingangsbereich der Schule vor.
Dank einer dreifach aufgetragenen Wachs-Öl-Schicht im Jahr 2000 ist sie nur an wenigen Stellen kontaminiert. Das ist ein Glück. Der Künstler selbst, Wolfgang Metzler, übernahm in den Weihnachtsferien die Restaurierung durch gründliche Reinigung und stellenweise Abschabung von Schmutzpartikeln besonders an schwer zugänglichen Stellen der Skulptur. Eine frische Schutzschicht wurde aufgetragen.
Seit dem Schulbeginn nach den Weihnachtsferien ist sie wieder bei uns und zwar an wechselnden Orten der Baustelle. Wir nennen dieses Projekt, das die Schulpatronin mit den beschädigten Gebäudeteilen unserer Schule verbindet, "St. Angela nach den Fluten". Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer treffen auf diese Weise täglich auf den in der Statue repräsentierten Geist der Schulpatronin Angela Merici und werden an bessere Zeiten erinnert. Ihre Präsenz ist uns wichtig.
G. Schneider
Schulpatronin zu ihrer Zeit: Handeln aus dem Motiv der Christusnachfolge
Angela Merici erlebte in ihrer Heimat am südlichen Ufer des Gardasees im Laufe ihres Lebens mehrfach Durchmärsche von Truppen unterschiedlicher Herrscher. Der Sforza-Fürst zog sich zumeist in sichere Bergregionen nördlich zurück. Angela blieb mit ihren Gefährtinnen trotz der Gefahren vor Ort und führte ihre sozial-caritative Arbeit in bedürftigen Familien fort; darüber hinaus kümmerte sie sich um Verletzte und Leidgeprüfte am Rande dieser militärischen Bewegungen. Heute sprechen wir in diesem Zusammenhang von 'humanitärer Hilfe'. Angela Merici agierte darüber hinaus aus tiefster christlicher Überzeugung und Motivation. Sehr aktuell!
Wer mehr lesen möchte, den verweise ich auf die Arbeiten von Anne Conrad über die hl. Angela (Literaturangaben in der Festschrift zum 425. Jubiläum, S.56).
G. Schneider