Fußwallfahrt nach Rom; Die 5. Etappe

In der letzten Woche der Sommerferien brachen wir zu unserer 5. Etappe „Vom Dom nach Rom“ auf. Dieses Mal führte unser Weg von Speyer nach Tübingen.

Mit einer kleinen Gruppe von 6 Schülerinnen und Schülern, der Begleitung von Herrn Gellrich und Sr. Johanna Maria empfingen wir am Bahnhof von Münstereifel den Reisesegen durch Pfr. Hermanns.

In zwei Gruppen (Zug und Auto) ging es dann nach Speyer, wo unsere 4. Etappe in den Osterferien endete. Ungefähr gleichzeitig kamen wir in Speyer an, denn die Bahnfahrer hatten das Glück, den schnellsten ICE Deutschlands erwischt zu haben…. Dort begann dann unser gemeinsamer Weg zu Fuß:

Auf einem schönen und abwechslungsreichen Weg am Rhein entlang erreichten wir nach ca. 15km unser erstes Ziel, Waghäusel-Wiesental, wo wir von einer Gruppe älterer Frauen sehr herzlich aufgenommen wurden. Eine hatte sogar einen Kuchen für uns gebacken und spendierte darüber hinaus noch Gurken, Tomaten, Marmelade, Chips, Getränke u.ä.

Nach der ersten Nacht auf der Isomatte und dem gemeinsamen Frühstück brachen wir auf und bestaunten das „größte Weihrauchfass der Welt“ in der Kirche St. Jodokus in Wiesental, welches sogar im Guinnessbuch der Rekorde verzeichnet ist. Nach einem Morgengebet, welches uns auf den Tag einstimmte, machten wir uns bei hochsommerlichen Temperaturen auf den Weg nach Obergrombach.

Auch dort trafen wir auf eine nette Frau aus der Gemeinde, die uns in allem unterstützte. Nach einem lustigen, gemeinsamen Spieleabend ging der erste lange Pilgertag mit ca. 20 km Weg zu Ende.

Am nächsten Morgen war schnell klar, dass eine der Schülerinnen aufgrund der vielen Blasen an ihren Füßen, den Weg nicht würde fortsetzen können. Daher wurde sie im Laufe des Tages von ihrer Familie abgeholt. Der Rest der Gruppe stellte sich dem Weg durch die Hitze, über Stock und über Stein, aber fast ohne Schatten, mal mitten über einen Golfplatz, so dass die Spieler dort den Abschlag um ein oder zwei Minuten verschieben mussten ….! Völlig erschöpft kamen wir gegen 18.00 Uhr in Ispringen an, wo wir durch das Pfarrheim und eine Frau aus der Gemeinde, die mit Obst, Kartoffelsalat und Heißwürstchen auf uns wartete, mehr als entschädigt wurden. Unerwarteter Weise gab es in einer leerstehenden Pfarrerswohnung auch noch eine Dusche – welch eine Wohltat!

Der Weg am nächsten Tag überraschte uns mit viel Schatten durch die ersten Ausläufer des Schwarzwaldes. Eine willkommene Abwechslung zum Vortag. Die Gewitter, die links und rechts von uns tobten, kamen nicht zu uns und so kamen wir trocken und gut gelaunt in Bad Liebenzell an. Dort stellte uns der evangelische Pfarrer sein Pfarrheim zur Verfügung, in welchem wir sogar in einer Nische Klappbetten fanden, die bei dem ein oder anderen für eine sehr bequeme Nacht sorgten.

Von Bad Liebenzell ging es am folgenden Tag weiter nach Aidlingen, einer kleinen Gemeinde im Landkreis Böblingen. Auf dem Weg dorthin regnete es, so dass dann doch das Regenequipment der Pilgernden zum Einsatz kam. Zwischendurch bot sich eine Ruhepause bei Muffins und warmem Kakao in einem kleinen Dorfcafé an. In Aidlingen angekommen, stellte uns die KJG ihre Aufenthaltsräume zur Verfügung in denen wir kochen, spielen, singen und schlafen konnten.

Nach und nach merkten wir, wie sich Füße und Rücken an die Belastungen gewöhnten und so fiel uns der Weg nach Ammerbuch nicht allzu schwer. Dort durften wir in einer kleinen Diaspora-Gemeinde zu Gast sein, wo sich die Verantwortlichen über unseren Besuch sehr freuten. In einem kleinen Gemeindehaus war im Erdgeschoss die Kirche und die Küche untergebracht, unten gab es Aufenthaltsräume. Nach der Möglichkeit, mit zur Vorabendmesse ins Nachbardorf zu fahren, kochten wir gemeinsam etwas und ließen den Tag ausklingen.

Der letzte Tag war keine Herausforderung mehr. Nur ca. 10 km galt es bei schönstem Pilgerwetter zurückzulegen, welches durch die Obstbaumplantagen, an denen man sich mit Äpfeln, Pflaumen oder Birnen am Weg bedienen konnte, spielend gelang.  Um 13.37 ging es mit dem Zug vom Hauptbahnhof Tübingen wieder zurück nach Bad Münstereifel, wo wir abends gegen 19.30 Uhr glücklich und zufrieden und mit vielen tollen Erfahrungen im Gepäck ankamen – voller Vorfreude auf eine ausgiebige Dusche, das eigene Bett und die 6. Etappe, die für die Herbstferien geplant ist.